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Blutwäsche gegen Demenz

Wissenschaftlern der Berliner Charité-Uniklinik ist aufgefallen, daß sich manche Gedächnisstörungen unter einer Immuntherapie verbessern. Immuntherapien wirken auf die körpereigenen Abwehrkräfte, und hier scheint es einen Zusammenhang mit der Entstehung von bestimmten Formen der Demenz zu geben.

Bei manchen Erkrankungen, wie z.B. Schilddrüsenfehlfunktionen oder einer bestimmten Form der Zuckererkrankung, spielt ein fehlgeleitetes Immunsystem eine Rolle: Der Körper bildet Abwehrstoffe gegen seine eigenen Zellen, sogenannte Autoantikörper. Diese zerstören das betreffende Gewebe. Forscher konnten zeigen, daß es solche Autoantikörper auch im Gehirn gibt. Dort scheinen sie die Sauerstoffversorgung zu beeinträchtigen und dadurch das betreffende Gehirnareal zu schädigen. Es wird angenommen, daß auch der Abtransport der für die Alzheimer-Demenz charakteristischen Eiweißablagerungen behindert wird.

Durch diese Entdeckung ergibt sich bei den betroffenen Patienten die Chance, zu versuchen, durch Entfernung der Antikörper aus dem Blut, weitere Veränderungen am Gewebe zu verhindern. Hierfür gibt es verschiedene Möglichkeiten, die bereits heute bei anderen Autoimmunerkrankungen eingesetzt werden, z.B. die Gabe von Kortison oder eine sogenannte Blutwäsche. An der Universität von Greifswald konnte bereits bei einer Studie mit bisher sieben Alzheimer-Patienten gezeigt werden, daß eine Eliminierung der Antikörper bei einer Mehrzahl der Patienten zu einer Verbesserung der Gedächnisleistung führt. (http://www2.medizin.uni-greifswald.de/diagrad/forschunglehre/imad-studie-immunadsorption-bei-alzheimer-demenz/)

Da für eine sichere Aussage viel mehr Patienten notwendig sind, müssen noch weitere Untersuchungen gemacht werden. Leider gibt es trotz weltweiter Forschung bisher nämlich noch keinen gesicherten Ansatz, die Krankheit Demenz zu verhindern oder zu heilen. Insofern ist dieser Ansatz ein weiterer Schritt auf dem Weg, die Volkskrankheit Demenz einzudämmen. Wir halten Sie auf dem Laufenden.