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Demenz und Schmerzen

Schmerzen beeinträchtigen jeden. Sie sind unangenehm, manchmal kaum auszuhalten und können wichtige Hinweise auf Grunderkrankungen geben. Das Schmerzempfinden ist subjektiv und kaum objektiv meßbar wie Fieber oder der Blutdruck. Umso wichtiger ist es, wenn sie auftreten, Ort und Art der Schmerzen genau benennen zu können, um die zugrundeliegende Krankheit angehen und eine rasche Linderung in die Wege leiten zu können. Diese wichtige Fähigkeit ist bei vielen Demenzpatienten nicht mehr vorhanden: Demenzpatienten haben aber genauso Schmerzen, wie andere Menschen auch!

Welche Hinweise können uns also helfen, bei Demenzpatienten rechtzeitig Schmerzen zu entdecken? Schmerzen können sich bei Demenzpatienten zum Beispiel in Form von Unruhe oder Appetitlosigkeit sowie Schlafstörungen äußern. Es ist wichtig, auf die Mimik zu achten, wenn der Patient nicht mehr in der Lage ist, sich verbal zu äußern. Auch körperliche Auffälligkeiten, wie z.B. Schwitzen, Herzrasen oder eine veränderte Atmung müssen Beachtung finden.

Grundsätzlich ist eine Abgrenzung zu der grundsätzlichen Verhaltensänderung bei Demenz aber schwierig, deshalb sollten bei der Beurteilung von Schmerzäußerungen von Demenzpatienten immer auch die Angehörigen herangezogen werden, die die Patienten und ihr „normales“ Verhalten in der Regel besser einschätzen können. Wichtig ist auch das Wissen um Vor- und Grunderkrankungen, um den Hintergrund der Schmerzen abschätzen zu können.

Eine kurzfristige Abklärung der Schmerzen beim Hausarzt, der den Patienten hoffentlich kennt, ist unerläßlich. Nicht wenige Demenzpatienten sterben wahrscheinlich an Grunderkrankungen oder in der Folge von häuslichen Stürzen, weil sie nicht in der Lage sind, ihr Schmerzen adäquat zu äußern oder ihr auffälliges Verhalten nicht ernstgenommen wird. Ärzte sind angehalten, ihre Demenzpatienten sehr sorgfältig zu untersuchen und wenn notwendig auch objektivierbare Befunde zu erheben (z.B. Röntgenuntersuchungen), auch wenn diese bei Demenzpatienten oft zeitaufwendig sind. Lassen Sie sich als Angehörige deshalb nicht davon abhalten, eine genaue Untersuchung einzufordern.

Wenn Sie selbst schon einmal Erfahrungen mit Schmerzen bei Demenzpatienten gemacht haben, berichten Sie uns davon in unserem Forum, sie helfen damit sich und anderen Angehörigen und nicht zuletzt den Patienten.