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Wie erzähle ich meinen Kindern, daß ein naher Angehöriger Demenz hat?

Wenn Kinder merken, daß ein naher Angehöriger sich verändert, schusseliger wird und vielleicht sogar ihre Namen vergißt, werden sie ihre Eltern fragen, was los ist. Viele Eltern tun sich schwer damit, ihren Kindern z.B. von der Demenzerkrankung ihrer Großeltern zu erzählen. Vielleicht, weil sie sich selbst schwer tun mit der Situation, vielleicht aber auch, weil sie nicht wissen, wie sie es ihren Kindern erklären sollen. Dies hängt natürlich stark vom Alter der Kinder ab: kleine Kinder werden die Diagnose und ihre Auswirkungen nicht verstehen, größere Kinder werden dagegen nicht verstehen, wenn man ihnen die Erkrankung verheimlicht. In diesen Fällen ist es besser, die Kinder in die Situation einzuweihen.

- Kinder sind gut darin, Spannungen zu erspüren, gerade wenn man versucht, die Erkrankung und die die damit zusammenhängenden Probleme vor ihnen zu verheimlichen.
- Dann ist es für die Kinder eine Erleichterung, wenn man versucht, ihnen eine Erklärung dafür zu liefern, daß die Erwachsenen angespannt, traurig oder verwirrt sind.
- Kinder können selbst bei ihren Eltern lernen, wie man mit einer schwierigen Situation im Leben umgeht.

Was sollte man hierbei beachten?

Am besten, der/ die Betroffene erzählt selbst von ihrer Krankheit. Dies geht natürlich nur, wenn die Krankheit noch nicht weit fortgeschritten ist und sie emotional nicht zu labil ist. Wenn es zu schwierig, ist, den Kindern selbst von der Krankheit zu erzählen, ist es vielleicht einfacher, den Kindern einen Brief zu schreiben.

Machen Sie den Kindern klar, daß die Krankheit dazu führen kann, daß sie sich verändern und vielleicht seltsam verhalten werden, daß sie aber nichts an ihrer Liebe zu den Kindern ändert. Vielleicht kann jemand, dem die Kinder vertrauen, den Brief vorlesen.

Wenn sie versuchen, Kindern die Diagnose Demenz zu erklären, sollten Sie versuchen, das in einer kindgerechten Sprache zu machen. Sprechen Sie ruhig auch die unangenehmen Punkte an, z.B. ihre eigenen Gefühle, damit die Kinder davon nicht erschreckt werden. Gehen Sie auf die Fragen der Kinder ein, z.B. ob man an Demenz sterben kann oder ob Demenz ansteckend ist.

Wenn möglich, zeigen Sie auch auf, was die Kinder machen können, um Ihnen oder dem Demenzerkrankten zu helfen. Kinder sind froh, wenn sie etwas aktiv tun können, auch wenn es scheinbar kleine Dinge sind, wie z.B. Einkäufe übernehmen oder Haustiere versorgen.