Die Kriterien für die Wahl eines Pflegeheims sind für jeden Demenzkranken und seine Angehörigen individuell. Für manche stehen die Kosten im Vordergrund, für andere ist der Ruf entscheidend oder die Nähe zum Wohnort.

Am wichtigsten ist bei der Wahl des Pflegeheims die Besichtigung vor Ort und ein Gespräch mit der Heim- oder Pflegedienstleitung. Angehörige sollten zum Vergleich möglichst unterschiedliche Einrichtungen besichtigen und um eine Führung durch das Haus bitten.

Vorher sollten hilfreiche Fragen notiert werden. Für mehr Klarheit kann eine Checkliste sorgen. Mögliche Fragen auf einer solchen Liste könnten beispielsweise sein:

  • Hat die Einrichtung ein Demenzkonzept?
  • Gibt es spezielle Angebote für Demenzkranke?
  • Wie wird konkret auf die Bedürfnisse von Demenzkranken eingegangen?
  • Wie wird mit schwierigen Situationen umgegangen, zum Beispiel, wenn Bewohner die Einrichtung verlassen und sich verlaufen?
  • Sind die Mitarbeiter im Umgang mit Demenz geschult?
  • Wie wirken die Bewohner der Einrichtung? Wirken sie an ihrer Umgebung interessiert? Oder eher apathisch?
  • Ist die Atmosphäre wohnlich und familiär? Oder erinnert sie eher an ein Krankenhaus?
  • Gibt es leicht verständliche Wegweiser zur Orientierung?
  • Wie sind die Besuchszeiten geregelt?
  • Wie lange arbeiten die Pflegekräfte schon in der Einrichtung?
  • Gibt es feste Pflegekräfte für bestimmte Gruppen?

Manche Pflegeheime bieten Demenzkranken die Möglichkeit, zur Probe zu wohnen.

Auch Benotungen der Pflegedienste können bei der Heimwahl hilfreich sein. Der Medizinische Dienst der Krankenkassen erstellt sogenannte Transparenzberichte, in denen man Noten zur medizinischen Versorgung, zur Pflege, zum Umgang mit den Bewohnern, zur sozialen Betreuung, zu Freizeitangeboten und zur Hygiene einsehen kann. Aus diesen Noten wird mit einer Gesamtnote der Qualität des Pflegeheims bewertet. Der Durchschnittswert des Bundeslandes wird ebenfalls aufgeführt.

Als Alternative zu den klassischen Pflegeheimen gibt es alternative Wohnformen wie Wohngemeinschaften für Demenzkranke, Hausgemeinschaften, beschützende Stationen oder gerontopsychiatrische Wohngruppen. Diese Wohnformen sind speziell auf die Bedürfnisse von Demenzkranken ausgerichtet. Die Räume sind übersichtlich gestaltet, und das Personal ist im Umgang mit desorientierten oder aggressiven Bewohnern geschult.