An welchem Ort ist ein demenzkranker Mensch am besten aufgehoben, und welche Hilfen bietet die Gesellschaft?
Betreuungsgruppen als unterstützende Angebote
Der Kontakt mit anderen Menschen ist einer der Grundbedürfnisse des Menschen. Demenzkranke scheuen jedoch häufig den Kontakt mit anderen, da sie fürchten, dass ihre Krankheit ihnen im Wege stehen könnte. In speziellen Betreuungsgruppen für Demenzkranke können sich Betroffene treffen, Gespräche führen, gemeinsam singen und kreativ tätig werden. Solche Angebote dienen auch der Entlastung von pflegenden Angehörigen. In vielen Städten bieten die Wohlfahrtsverbände und andere Organisationen solche Betreuungsgruppen an.
Die eigene Wohnung bietet eine vertraute Umgebung
Die meisten Menschen möchten im Alter in der gewohnten Umgebung bleiben. Demenzkranke können im frühen und mittleren Stadium der Krankheit in der Regel noch in den eigenen vier Wänden leben. In Deutschland leben zwei von drei Demenzkranken in ihrer eigenen Wohnung. Angehörige, die Demenzkranke pflegen, haben Anspruch auf Unterstützung durch von der Pflegekasse anerkannte ambulante Pflegedienste sowie Geld von der Pflegekasse.
Tagespflege bei berufstätigen pflegenden Angehörigen
Für Demenzkranke, für die ein Pflegeheim nicht infrage kommt, die aber nicht rund um die Uhr zu Hause betreut werden können, bietet sich eine Tagespflege-Einrichtung an. Dort werden die Betroffenen einen oder mehrere Tage pro Woche tagsüber betreut. Der Tagesablauf wird speziell auf die Bedürfnisse von Demenzkranken ausgerichtet. Es wird z.B. gemeinsam gekocht, gemalt, musiziert oder Unkraut gejätet. Die Pflegekasse übernimmt die Kosten bis zu einer gewissen Höhe, gestaffelt nach den fünf Pflegegraden. Auf Antrag übernimmt bei Bedürftigkeit das Sozialamt die Restkosten, bis auf einen Eigenanteil für Essen, Getränke, Heizung und Wasser.
Verhinderungspflege und Kurzzeitpflege zur Entlastung von pflegenden Angehörigen
Für die Zeit, in der pflegende Angehörige verhindert sind, bietet sich die Verhinderungs- und Kurzzeitpflege an. Eine von der Pflegekasse bezahlte Verhinderungspflege, das heißt ein Ersatz-Pflegedienst, ist bis zu sechs Wochen pro Kalenderjahr möglich. Als stationäre Ergänzung zur Verhinderungspflege gibt es zudem die Kurzzeitpflege, die von Pflegeheimen angeboten wird. Die Kosten (pro Jahr maximal 1.612 Euro) werden von der Pflegekasse übernommen, wenn die Einrichtung bei ihr unter Vertrag steht.
Pflegeheim als Rund-um-die-Uhr-Betreuung
Benötigen Demenzkranke Rund-um-die-Uhr-Betreuung, ist das Pflegeheim oft die einzige Alternative. Der häufigste Grund, warum ältere Menschen im Pflegeheim leben, ist eine Demenzerkrankung. In Deutschland gibt es mehr als 10.000 Pflegeheime, darunter immer mehr Einrichtungen, die auf die Bedürfnisse Demenzkranker ausgerichtet sind.
Wohngemeinschaft für Demenzkranke als Alternative zum Pflegeheim
Das betreute Wohnen für Demenzkranke stellt eine Alternative zum Heim dar. Die Betroffenen leben in solchen Einrichtungen in ihrer eigenen Wohnung und können demenzgerechte Dienstleistungen in Anspruch nehmen, wie beispielsweise Pflege und Mahlzeiten. Es gibt auch betreute Wohngemeinschaften, in denen 6-12 Betroffene sich eine Wohnung teilen und von professionellem Pflegepersonal betreut werden.