Der Begriff „Demenz“ fasst viele verschiedene Krankheiten zusammen, bei denen die kognitiven Fähigkeiten, also Wahrnehmen und Denken, durch Veränderung des Gehirns eingeschränkt sind.

Bei Menschen mit Demenz lassen Gedächtnis und Erinnerungsvermögen nach. Sie nehmen ihre Umgebung schlechter wahr, Denken, Lernen und Planen sind zunehmend eingeschränkt. Menschen mit Demenz haben deshalb mit fortschreitender Krankheit immer mehr Probleme im Alltag.

Was sind die Ursachen von Demenz?

Auch wenn sich die Krankheit hauptsächlich auf die geistigen Funktionen auswirkt, so sind ihre Ursachen doch körperlich: Die meisten Formen von Demenz entstehen durch Schädigungen von Nervenzellen im Gehirn.

Alzheimer ist die häufigste Ursache für Demenz

Bei etwa 60 bis 70 Prozent aller Demenzpatienten ist die Alzheimer-Krankheit die Hauptursache für die abnehmende Leistungsfähigkeit des Gehirns. Dabei lagern sich Eiweiße im Gehirn ab, die den Stoffwechsel der Nervenzellen stören.

Vaskuläre Demenz durch Durchblutungsstörungen

Bei der zweithäufigsten Demenzform sind Blutgefäße im Gehirn durch Arteriosklerose (Kalkablagerungen) verengt, so dass zu wenig Sauerstoff zu den Nervenzellen gelangt. Etwa 10 bis 15 Prozent aller Demenzpatienten sind hiervon betroffen. Menschen mit Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) und Bluthochdruck haben ein erhöhtes Risiko für diese Form der Demenz.

Etwa 20 Prozent der Demenzpatienten haben eine Mischform aus vaskulärer und Alzheimer-Demenz.

Lewy-Körperchen-Demenz

Zusätzlich zu den Eiweißablagerungen, die bei der Alzheimer-Krankheit auftreten, sammeln sich bei der Lewy-Körperchen-Demenz sogenannte Lewy-Körperchen (engl. Lewy-Body) in den Nervenzellen der Großhirnrinde an. Lewy-Körperchen im Gehirn treten auch bei der Parkinson-Krankheit auf, deren Symptome in mancher Hinsicht der Lewy-Körperchen-Demenz ähneln.

Die Lewy-Körperchen-Demenz betrifft etwa 10 bis 15 Prozent aller Demenzkranken. Sie äußert sich im Unterschied zu vaskulärer und Alzheimer-Demenz früher und häufiger durch Wahrnehmungsstörungen. Betroffene haben beispielsweise Halluzinationen, sie sehen “Besucher” oder große Tiere, die nicht real sind. Der Versuch, diese psychotischen Symptome mit Antipsychotika (Neuroleptika) zu behandeln, wird von den meisten dieser Patienten sehr schlecht vertragen (sogenannte „neuroleptische Sensitivität“).

Ist Demenz erblich?

In 99 von 100 Fällen ist eine Demenz nicht auf genetische Gründe zurückzuführen.

Es gibt aber eine seltene Form der Alzheimer-Demenz, die vererbt werden kann. Eine entsprechende familiäre Vorbelastung ist allerdings in nur etwa einem Prozent aller Fälle eindeutige Ursache für eine Demenzerkrankung. Es sind bisher drei Gene bekannt, die für diese Form verantwortlich sind. Wenn eines dieser Gene Mutationen aufweist, bricht die Alzheimer-Krankheit in jedem Fall aus. Betroffene erkranken in der Regel sehr früh, zwischen dem 30. und 65. Lebensjahr. Die Krankheit wird autosomal-dominant vererbt, das heißt wenn ein Elternteil betroffen ist, besteht eine fünfzigprozentige Wahrscheinlichkeit, dass die Kinder ebenfalls erkranken. Diese vererbbare Form wird auch „familiäre“ Alzheimer-Krankheit genannt.

Wie kann man Demenz vorbeugen?

Menschen mit bestimmten Risikofaktoren erkranken häufiger an Demenz. Zu diesen Faktoren gehören beispielsweise Übergewicht und hoher Blutdruck sowie das Rauchen. Entsprechend kann man das Demenz-Risiko senken, wenn man sich gesund, vielseitig und ausgewogen ernährt und sich regelmäßig bewegt.

Außerdem spricht vieles dafür, dass das Gehirn davon profitiert, wenn man es über das gesamte Leben hinweg durch geistig anspruchsvolle Hobbys und den Umgang mit anderen Menschen fordert.

Kurzum, Menschen, die sich körperlich und geistig fit halten, werden seltener demenzkrank.